SCI Newsletter April 2020

Liebe Freund*innen des SCI,

die Corona-Krise und die Einschränkungen für Reiseverkehr und Kontakte haben unsere Arbeit auf den Kopf gestellt: Statt Menschen in Freiwilligendienste und Workcamps zu vermitteln haben wir die letzten Wochen damit verbracht, Freiwillige möglichst schnell aus ihren Einsatzländern zurückzuholen, Seminare, Workcamps und Treffen abzusagen, die Vermittlung in Workcamps auszusetzen und unsere Arbeit in der Geschäftsstelle neu zu organisieren – mit Online-Besprechungen, Homeoffice und großer Ungewissheit über die Zukunft. Darunter „leidet“ auch dieser Newsletter: Statt Meldungen über Vorbereitungsseminare, über die neue Saison und über spannende Workcamps findest du zahlreiche Corona-News – aber auch Infos über neue Ideen und Anregungen zu weiterem Engagement.  
 


Inhalt

1 Solidarität jetzt und überall

2 Der SCI in Zeiten von Corona

3 Wie geht's weiter mit der internationalen Freiwilligenarbeit?

4 SCI geht viral

5 Ein Kunstprojekt geht online

6 Campleitung im Sommer

7 Schreibwettbewerb Voice Yourself

8 In der Amitiés berichten

9 Liliia und Nataliia: zwei neue Freiwillige in Bonn

10 Unser Kochbuch zum Ausprobieren

11 Coping with the past - Annäherung zwischen Freiwilligen

12 So verstehen wir Diskriminierung

13 100 Jahre SCI: sicher dir jetzt deinen Geburtstagskalender!
 



1 Solidarität jetzt und überall

Stell dir vor, alle reden von #stayathome, aber du hast kein Zuhause und lebst mit über 20.000 Menschen auf engstem Raum. So ergeht es zurzeit geflüchteten Menschen in Lagern an der EU-Außengrenze – eine humanitäre Katastrophe. Als Friedensorganisation stellen wir uns deutlich gegen diese menschenunwürdige Situation. Deshalb hat der SCI den Aufruf Leave no one behind! der Seebrücke zum bundesweiten Aktionstag am 5. April unterstützt. Gleichzeitig gibt es immer mehr lokale Aktivitäten, um die Solidarität mit Geflüchteten deutlich zu machen. In Bonn werden wir beispielsweise gemeinsam mit der Seebrücke jeden Mittwoch um 18 Uhr aus unseren Fenstern heraus laut mit Trillerpfeifen und Transparenten demonstrieren. Vielleicht hast du ja Lust, so eine Fensterdemo mit deinen Nachbar*innen zu organisieren? Mehr Anregungen und Ideen für lokale Aktionen findest du auf der Website der Seebrücke

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2 Der SCI in Zeiten von Corona

Die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus haben auch unsere Arbeit voll getroffen. So hat der internationale SCI beschlossen, die Vermittlung von Freiwilligen in Workcamps zunächst bis zum 30. April auszusetzen und alle Camps bis Ende Juni abzusagen. Wir behalten die Entwicklungen im Blick und werden unsere Maßnahmen, die dem Schutz der Freiwilligen und vor allem besonders schutzbedürftiger Menschen dienen, regelmäßig anpassen. Das bedeutet aber nicht, dass unsere Arbeit stillsteht! Wir setzen uns weiterhin für Frieden und Solidarität ein und arbeiten an neuen Formaten, damit sich auch in diesen Zeiten Menschen weltweit vernetzen können. Unsere Geschäftsstelle hat ihre Arbeitsweise angepasst, um persönliche Kontakte weitestgehend einzuschränken. Nach wie vor sind Ansprechpersonen von uns in der Geschäftsstelle, um Fragen zu beantworten. Mehrere Mitarbeiter*innen arbeiten allerdings von zuhause aus. Deine Anfragen richte bitte wir vorzugsweise an unsere zentrale Mailadresse. Informationen, die regelmäßig aktualisiert werden, findest du auf unserer Website.

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3 Wie geht's weiter mit der internationalen Freiwilligenarbeit?

Internationale Arbeit ist mit Reisen, persönlichen Kontakten und Begegnungen und mit enger Zusammenarbeit verbunden. In diesem Jahr droht die internationale Freiwilligenarbeit wegen der Maßnahmen zur Eindämmung des Virus zum Erliegen zu kommen. Zumindest ist die Durchführung von Workcamps, Freiwilligendiensten und Seminaren sehr in Frage gestellt – und damit auch das Überleben der Organisationen, die den internationalen Austausch durchführen. Was bedeutet die aktuelle Situation für die Arbeit des SCI, für die internationalen Strukturen und für die zukünftige Zusammenarbeit? Der Geschäftsführer des SCI, Ulrich Hauke, hat dazu dem Online-Forum des IJAB, einem Zusammenschluss von Akteuren der internationalen Jugendarbeit, ein Interview gegeben, das du hier nachlesen kannst. Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden hat dazu eine lesenswerte Pressemitteilung herausgegeben. 

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4 SCI geht viral

Derzeit ist nicht klar, ob in diesem Sommer internationale Workcamps wie geplant stattfinden können. Aber wir arbeiten schon mit etlichen Vereinsaktiven an digitalen Alternativen. Diese sollen spannende aktuelle Themen aufgreifen, internationalen Austausch ermöglichen und vielleicht auch mit einem realen lokalen Arbeitsteil verknüpft sein. Z.B. könnten internationale Freiwillige an einem Web-Camp mit dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin teilnehmen: Das örtliche Projekt bietet einen digitalen Studienteil und einen Raum zur Diskussion an, es gibt einen fachlich angeleiteten Foto-Workshop, die Freiwilligen recherchieren Geschichten bei sich zuhause und machen Bilder dazu, die dann in einem digitalen Ausstellungsraum gezeigt werden. Dies ist nur eine Idee von vielen. Wenn du dich an der Planung beteiligen, Ideen beitragen oder an einem der ersten Events teilnehmen willst, wende dich an Tanja Michalczyk. Nebenbei: Web-Camps sind eine sehr klimafreundliche Form der internationalen Begegnung!

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5 Ein Kunstprojekt geht online

Zurzeit findet ein dreiwöchiges Online-Kunstprojekt, ein Art-Camp statt, an dem 23 Freiwillige aus Deutschland im Alter von 4 bis 62 Jahren teilnehmen. Es ist ein Angebot für Menschen innerhalb und außerhalb des SCI, die Coronazeit kreativ und in Gemeinschaft mit anderen gut zu überstehen. Die Gruppenmitglieder können ihre künstlerische Arbeit frei gestalten, sie werden aber durch Impulse und Methodenvorschläge angeregt Neues auszuprobieren. Die Werke werden von den Künstler*innen selbst in einer virtuellen Galerie eingestellt und zum Teil über soziale Medien öffentlich präsentiert. In ähnlicher Form könnte im Sommer ein virtuelles Art-Workcamp mit internationalen Teilnehmenden stattfinden. Wir arbeiten daran, ein solches Projekt zu realisieren.

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6 Campleitung im Sommer

Vielleicht fragst du dich, ob in diesem Sommer überhaupt internationale Workcamps in Deutschland stattfinden können. Zurzeit gibt es keine zuverlässigen Prognosen, aber wir planen weiter in der Hoffnung, dass sich die Situation positiv verändert. Außerdem entwickeln wir gerade Alternativen – für Workcamps und für die Vorbereitung von Campleiter*innen. Im Gespräch sind Online-Seminare und Online-Camps. Einige unserer Projektpartner werden auch dann auf Freiwillige angewiesen sein, wenn Reisen im Sommer nur begrenzt möglich sind, denn sie benötigen beispielsweise Unterstützer*innen für Kinderfreizeiten oder im Naturschutz. Hier sind kleine Gruppen oder lokale Freiwillige denkbar. Für unsere Ideen brauchen wir Unterstützung. Vielleicht hast du ja Interesse, an einem neuen Konzept zur Campleitung im virtuellen Raum oder an anderen kreativen Ideen mitzuarbeiten und selbst etwas auszuprobieren. Dann melde dich bei Ulla Bolder-Jansen.

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7 Schreibwettbewerb Voice Yourself

Hier ein Tipp, die Zeit der Kontaktbeschränkungen sinnvoll zu nutzen: Der internationale SCI hat zu einem Schreibwettbewerb aufgerufen. Also ran an die Tasten und berichte von deinen Erfahrungen mit der Freiwilligen- und Friedensarbeit des SCI! Deine Geschichte soll maximal 500 Worte umfassen, auf Englisch verfasst und mit einem passenden Foto illustriert werden. Alle Einsendungen werden auf dem Blog Voices of Volunteers veröffentlicht. Der Text, der den SCI-Spirit am besten widerspiegelt, wird prämiert: mit eine Ausgabe von Words about Deeds mit Geschichten aus 100 Jahren SCI, Freiwilligen- und Friedensarbeit. Du hast Lust mitzumachen? Dann schicke deine Geschichte an den internationalen SCI. Einsendeschluss ist der 26. April. Alle wichtigen Informationen zu deiner Teilnahme findest du auf der Website des internationalen SCI.

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8 In der Amitiés berichten

Amitiés – Freundschaft: Das war und ist ein Begrüßungs- und Abschiedswort im SCI-Netzwerk, zu dem es auch ein Lied gibt. So heißt auch unsere zweimal jährlich erscheinende Mitgliederzeitung. Letzte Woche kam die Amitiés-Redaktion für die Frühjahrausgabe digital zusammen und sammelt zurzeit fleißig spannende Texte und Informationen. Du möchtest selbst einen Beitrag schreiben? Dann schicke uns bis zum 19. April eine Mail. Du möchtest im Mai eine Ausgabe in deinem Briefkasten finden? Dann werde doch schnell Mitglied – Infos dazu und den Antrag findest du auf unserer Website. Dann hast du bei den Mitgliederversammlungen Stimmrecht und du zahlst günstigere Vermittlungs- oder Teilnahmegebühren. Uns helfen Mitgliedsbeiträge auch durch schwierige Zeiten, da sie eine längerfristige und verlässliche Unterstützung sind.

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9 Liliia und Nataliia: zwei neue Freiwillige in Bonn

Liliia bereitet gerne eine Teezeremonie für ihre Freund*innen vor, sie liebt es mit dem Rad zu fahren und neue Orte zu erkunden. Nataliia treibt gerne Sport und möchte bei Reisen mehr von der Welt kennen lernen. Beide kommen aus der Ukraine und sollten eigentlich ab Anfang März die Teilnehmenden in Workcamps im In- und Ausland vermitteln. Und jetzt die Coronakrise. Aber sie sind nicht untätig: Zusammen mit anderen entwickeln sie Ideen, wie Online-Programme aussehen können, welche Plattformen dafür geeignet sind und mit wem man zusammenarbeiten kann. Sie kümmern sich um unsere Präsenz auf Instagram und haben dem Online-Forum des IJAB, einem Zusammenschluss von Akteuren in der internationalen Jugendarbeit, ein Interview gegeben, in dem sie sich zu ihrer aktuellen Situation als Freiwillige äußern. Großartig! Wir wünschen beiden einen spannenden und abwechslungsreichen Freiwilligendienst beim SCI!

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10 Unser Kochbuch zum Ausprobieren

In Zeiten von physical distancing haben wir alle am Osterwochenende etwas mehr Zeit zum Kochen. Wie wäre es mit einem Hirse-Eintopf, einem Kichererbsen-Burger und als Nachtisch mit einer veganen Mousse au Chocolat? Rezepte dafür findest du in unserem Kochbuch A daily plate of peace and non-violence. Darin findest du tolle und einfache Rezepte für eine pflanzliche, regionale und saisonale Ernährung in Gruppen sowie Tipps und Tricks fürs Kochen. Das Kochbuch ist das Ergebnis eines von der Europäischen Kommission geförderten SCI-Projekts gleichen Namens, das sich mit den Zusammenhängen von Ernährung mit Themen wie Frieden, Klimagerechtigkeit, Menschenrechte, Ausbeutung oder (Post-) Kolonialismus auseinandergesetzt hat. Außerdem entstand ein umfangreiches Toolkit mit einer Methodensammlung und mit Hintergrundinfos für Workshops, Seminare und Camps. Auf unserer Website findest du mehr zum Projekt und beide Publikationen zum Download. Also: Ran an die Töpfe! Probiere gleich ein Rezept aus und lass es dir schmecken! Schickst du uns Bilder und einen Erfahrungsbericht?

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11 Coping with the past - Annäherung zwischen Freiwilligen

Seit Beginn des Konflikts in der Ost-Ukraine hat der SCI mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch über 20 deutsch-russisch-ukrainische Workcamps und Fachkräfteprogramme organisiert. 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist es angesichts gegenseitiger Abschottung, wachsender Aufrüstung und aufgekündigter Verträge zur Rüstungsbegrenzung wichtig, die Lehren aus der Vergangenheit für die Gestaltung einer friedlichen und sicheren Zukunft lebendig zu erhalten. Diesem Ziel widmet sich das Projekt Coping with the Past, das seit 2017 regelmäßig stattfindet. In den jeweiligen Programmen erarbeiten sich die Freiwilligen die unterschiedlichen Erinnerungskulturen über den Zweiten Weltkrieg in den drei Ländern, um Grundlagen für eine bessere Verständigung zu schaffen. Gleichzeitig geht es darum, Orte mit einer sicheren, friedlichen und kooperativen Atmosphäre zu schaffen, in der die Freiwilligen miteinander über gewaltförmige Konflikte diskutieren und nach alternativen gewaltfreien Lösungen suchen können. Die Freiwilligen des Projekts des letzten Jahres haben Berichte über Erinnerungskulturen, die unterschiedlicher kaum sein können, sowie über Gelerntes, das weit über den üblichen Geschichtsunterricht an Schulen hinausgeht, zusammengestellt. Ihre Beiträge kannst du hier nachlesen. Coping with the Past sollte eigentlich auch in diesem Jahr stattfinden – wegen der Corona-Krise wissen wir aber noch nicht, ob es möglich ist.

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12 So verstehen wir Diskriminierung

Der SCI wendet sich gegen jede Form von Diskriminierung, so steht es in unserem Leitbild. Als Verein möchten wir einen sensiblen, respektvollen Umgang sowohl innerhalb des Vereins als auch in der Zusammenarbeit mit Menschen, denen wir im Rahmen unserer internationalen Programme begegnen. Die Mitgliederversammlung des SCI hat dazu am 8. März ein Dokument verabschiedet, das genauer darlegt, was der SCI unter Diskriminierung versteht. Das Papier soll eine Grundlage für die Auseinandersetzung mit Diskriminierung im Verein, in Workcamps, Seminaren und in der Ausbildung von Campleiter*innen und Teamer*innen sein. Eine Kurzfassung des Diskriminierungsverständnisses und das ausführliche Papier findest du auf unserer Website.

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13 100 Jahre SCI: sicher dir jetzt deinen Geburtstagskalender!

Sind Geburtstage nicht etwas Schönes? Zum Anlass des 100jährigen Jubiläums des SCI haben Freiwillige einen jahresunabhängigen Geburtstagskalender erstellt: Menschen aus verschiedenen Generationen und Arbeitsbereichen des SCI erzählen uns, was der SCI für sie bedeutet. Sie teilen ihre Erfahrungen und Erlebnisse in einem Kalender, der jedes Jahr verwendet werden kann. Du möchtest den Kalender 100 Jahre SCI besitzen? Natürlich! Dann schreibe uns eine kurze Mail! Den Kalender kannst du nach Selbsteinschätzung für nur fünf bis zehn Euro (zzgl. 2,40 Euro Versandkosten) erwerben. Mehr Infos findest du auf unserer Website.

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Wir hoffen, dir hat unser Newsletter gefallen und wir konnten dich auf ein paar spannende Ideen bringen. Gerne würden wir dich in einem unserer Angebote begrüßen! Falls du Fragen, Kritik oder Anregungen hast, kannst du dich natürlich an uns wenden. Ruf uns einfach an unter 0228/212086 oder schreibe uns eine E-Mail!