Der SCI bei den Französischen Filmtagen in Tübingen

Der Film „Choisir à vingt ans – Qual der Wahl mit zwanzig“ setzt sich mit dem Algerienkrieg, seinen Opfern und Deserteuren auseinander. Der Schweizer Villi Hermann hat die gesellschaftliche Stimmung während des Algerienkrieges in Paris und nach der Unabhängigkeit in Algerien miterlebt und dokumentiert.

Während des Unabhängigkeitskrieges in Algerien (1954 bis 1962) flüchten viele französische Kriegsdienstverweigerer in die Schweiz, um einem Militäreinsatz in Algerien zu entkommen. Ende der 50er Jahre bricht der damals nicht einmal 20-jährige Villi Hermann, ein Schweizer Dokumentarfilmer, genau in die andere Richtung auf. Er will die politisch wie gesellschaftlich äußerst angespannte Situation in Paris einfangen. Im Jahr 1963 entschließt er sich, mit dem SCI als Freiwilliger nach Algerien zu reisen. Dort erlebt er die ersten Monate nach der Unabhängigkeit mit. Fünfzig Jahre später macht er dieselbe Reise noch einmal – diesmal mit dem Ziel eines Dokumentarfilms. Dafür nutzt er wiederentdecktes Bildmaterial aus dem SCI-Archiv und die Stimmen von damaligen Kriegsopfern und Deserteuren.

Der Film wird am 5. und 6. November bei den Französischen Filmtagen in Tübingen aufgeführt.